Gänsehaut Stimmung
Gepusht von dieser Atmosphäre betraten die Spieler der beiden Mannschaft die Platte, von Kopf bis Fuss gefüllt mit Adrenalin und Anspannung. Der bessere Start gelang dabei der heimischen Mannschaft, nach fünf Minuten stand der Zähler bei 3:1 für die Blauweissen. In den folgenden Minuten konnten die Krienser diesen Vorsprung halten. Bis in der 15. Minute Ante Kaleb zum 4:3 Anschlusstreffer traf. Spätestens dann brachen alle Dämme. Die Tribüne wurde lauter und das Spiel härter. Nach einem technischen Fehler vom Zürcher Topscorer Kaleb stürmte der 18-jährige für die Nationalmannschaft aufgebotene Gino Steenaerts auf das gegnerische Tor und wurde wenige Meter vor dem Abschluss in extremis von Gion Heyer gefoult. Auf dieses harte unsportliche Vergehen fasste das Schiedsrichter Duo Hardegger/Hardegger den einzigen richtigen Entscheid und zückte die erste Rote Karte des Abends und verwies die Nr. 15 der Zürcher des Platzes. Was darauf folgte war ein Treffer des Luzerner Denker und Lenker auf dem Platz, Fabian Böhm. Doch die Zwinglistädter gaben nicht auf und schossen nur eine Minute später den Anschlusstreffer zum 8:7. Somit begannen auch die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit. Immer wenn die Krienser ein Tor erzielten, zeigten die Zürcher die richtige Reaktion und schlossen wieder auf. Doch zwei Minuten vor dem Pausenpfiff trafen nacheinander Marin Sipic wie auch die beiden Nachwuchshoffnungen Valentin Wolfisberg sowie Gino Steenaerts und sorgten für die Pausenführung von 13:9.
Junge HCKL-Garde hält dagegen
Die zweite Spielhälfte begann gleich wie die erste endete, voller Härte und Dramatik. So kassierte Milos Orbovic in der 33 Minute bei der Verhinderung eines Gegenstosses die zweite Rote Karte des Abends und wurde in die Garderobe geschickt. Dank der folgender zwei Minuten Strafe und mehreren Abschlussfehler der Heimmannschaft kamen die Zürcher in der 44. Minute zum Ausgleich und zu einem scheinbaren „Shift“ des Momentums. Doch Moritz Oertli, der stark zur Leistung des Heimteams beitrug, machte den Heugümper einen Strich durch die Rechnung, und schoss gleich drei Kisten nacheinander und erhöhte den Vorsprung der Krienser auf drei Zähler. Doch das Spiel war noch nicht vorbei und es gab, wie schon so viele Male an diesem Abend, noch einmal eine Verstärkung der elektrisierenden Spannung in der Krauerhalle, denn die Zürcher hatten die Hoffnung nicht verloren, liessen ihre Köpfe nicht hängen und schossen drei Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer zum 22:21. Nun gab es kein Halten mehr, die ganze Krauerhalle - egal ob Jung oder Alt - machte richtig Lärm. Die Protagonisten unten auf der Platte bemerkten den erneuten Energieschub der Supporter und gaben noch einmal Vollgas. So erhöhte Gino Steenaerts durch einen Penalty auf 23:21, darauf vergab der Zürcher Martin Popovski einen Siebenmeter. Worauf der sonst so sichere Krienser Penaltyschütze, Fabian Böhm ebenfalls einen Penalty, nicht verwertet. Es schien, als wollte der HCKL die Spannung bis zum Zenit halten. Erst zehn Sekunden vor dem Schlussfiff und nach einer sensationellen Parade von Kevin Bonnefoi, schoss der Römerswiler Gino Steenaerts, die Zentralschweizer in den Play-off-Final.
Marin Sipic überragt alle
Eine besondere Bemerkung verdient Marin Sipic. Die HCKL-Ligaattraktion hatte es an diesem Abend nicht leicht. Teilweise bearbeiteten gleich drei Zürcher den kroatischen Nationalspieler, um diesen auf den Boden zu ringen. Doch er war nicht zu stoppen und machte dem Topscorer Leibchen mit sieben Treffern alle Ehre.
Telegramm
HC Kriens-Luzern - GC Amicitia Zürich 24:21 (13:9)
Krauehalle Kriens Luzern | 1'050 Zuschauer (restlos ausverkauft) | Hardegger / Hardegger (SR)
HC Kriens-Luzern
Bonnefoi (27%), Pellegrini (34%); Küttel (0), Sigrist (1/1), Wolfisberg (4), Orbovic (1), Steenaerts (4), Oertli (4), Böhm (3), Schlumpf (C/0), Sipic (7), Langenick (0), Musa (0), Röttges (0), Idrizi (0)
Bemerkungen
HCKL ohne Schelker, Cepic (beide verletzt) und Delchiappo (krank)
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Hardy Konzelmann