Blauweiss in der Favoritenrolle
Die Statistik sprach vor dem Start in die Play-offs im Vergleich zwischen den beiden Teams eine klare Sprache. Zwei von drei Partien entschieden die Innerschweizer in der Regular Season für sich, bei der anderen teilte man sich das Punktepaar. Weiter stehen gleich elf HCKL-Siege aus den letzten zwölf Aufeinandertreffen zu Buche – alles Makulatur in einer K.o.-Phase. Da beide Seiten von Verletzungssorgen geplagt werden, stand bei den Innerschweizer erstmals Nicola Sigrist auf dem Matchblatt, neben seinem Bruder Luca. Dazu Nils Flückiger, der bereits in der QHL debütierte und dies damals mit einem Tor feierte. Doch zuerst setzte Peter Kukucka am Donnerstag vor Ostern auf die Komponente Routine. Bis zur fünften Minute liessen beiden Offensivreihen nichts aus; mal führten die Platzherren, dann wieder die Berner, wenn sich der frühe Spielstand nicht remis präsentierte.
Wichtiger Ausgleich vor der Pause
Jedenfalls startete nun die grosse Show des Mathieu Seravalli im BSV-Kasten. Praktisch jeden zweiten Krienser Abschlussversuch vereitelte der Berner Torhüter. Nach 20 Minuten jedenfalls erfreuten sich die Gäste einem Vier-Tore-Vorsprung, den der bärenstarke Marin Sipic (10 Tore) wie auch omnipräsente Fabian Böhm schnell wieder in gesündere Bahnen lenkte. Milos Orbovic gelang sogar noch vor dem Pausentee der Ausgleich zum 15 beide. Der HCKL haderte mit seiner Chancenauswertung, war mit dem Pausenresultat jedoch gut bedient und konnte sich auch bei Yassine Belkaied bedanken, der nun seine beste Phase im Luzerner Gehäuse hatte.
Immer wieder Böhm - und Sipic
Etwas mehr als fünf Minuten nach der Wiederaufnahme des Geschehens lagen die Berner erneut mit drei Toren vorne. Erneut und wieder unter der Regie des Duos Böhm/Sipic kamen die Blauweissen heran. Moritz Oertli und eine Steenaerts-Doublette hielten das animierte Kräftemessen resultatmässig ausgeglichen, nach wie vor erwiesen sich die Gäste als der erwartet starke Gegner. Eine Viertelstunde vor Schluss sah sich die Kapelle von Peter Kukucka ein weiteres Mal mit einem Rückstand von drei Toren konfrontiert, auch dafür hatte der HC Kriens-Luzern eine Antwort parat. Besonders passend fiel diese mit dem Ausgleich zum 26:26 durch Ramon Schlumpf aus. Nach 49 Minuten und 34 Sekunden kehrte die Partie endgültig, Ammar Idrizi nahm ein weiteres Mal Mass und donnerte das Spielgerät zur vielumjubelten Führung in die Maschen hinter Aurel Bringolf. Berns Tobias Spring gelang zwar nochmals der Ausgleich, die üblichen Verdächtigen bei den Blauweissen schalteten nun nochmals einen Gang höher und liessen am Ende über den Spielausgang keine Fragen mehr aufkommen. Auch, weil HCKL-Schlussmann Kevin Bonnefoi in den letzten Minuten überragend agierte.
Telegramm
HC Kriens-Luzern - BSV Bern 34:31 (15:15)
Krauerhalle | 850 Zuschauer | Boshoski / Stalter (SR)
HC Kriens-Luzern
Bonnefoi (34%), Belkaied (30%), Pellegrini (0%); Küttel (2), L. Sigrist (0), Flückiger (0), Orbovic (3), Steenaerts (3), Oertli (2), Böhm (9/4), Schlumpf (C/2), Sipic (10), Langenick (1), N. Sigrist (0), Musa (0), Idrizi (2)
Strafen
3x2 (2xBöhm, Musa) / 5x2
Bemerkungen
HCKL ohne Schelker, Cepic (beide verletzt), Delchiappo und Wolfisberg (krank)
Ticker / Statistik
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Play-off Viertelfinal Spiel 3 | 04.04. | 18:15 | Krauerhalle >>>
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Statistik spricht für den HCKL
Bereits drei Mal standen sich die Zentralschweizer und die Hauptörtler während der regulären Saison gegenüber, zwei der drei Direktduelle gingen zu Gunsten der Blauweissen aus. Beide Siege konnte man in der Krauerhalle feiern. Das dritte Direktduell, das in der Mobiliar Arena ausgetragen wurde, endete mit einem Unentschieden. Auffallend bei der Rubin-Truppe ist, dass sie zu Beginn des Spiels jeweils gut mithalten können - und dass das offensive Spiel um und mit Felix Aellen fällt. Eben dieser Felix Aellen wurde kürzlich zum Schweizer Newcomer des Jahres 2023 gewählt und ist der unbestrittene Topscorer der Berner Mannschaft.
Ein unangenehmer Gegner
Auch wenn die Berner sich in den letzten Spielen gesteigert haben, hat der HCKL immer noch die Favoritentrolle inne. «Der BSV Bern ist immer ein unangenehmer Gegner, der mit seinem Offensivspiel für Furore sorgen kann», erklärt der Krienser Sportchef Nik Tominec. Aber auch die Truppe von Peter Kukucka verfügt über hervorragende Qualitäten und muss sich nicht scheuen, diese zu präsentieren. So etwa die kroatische Urgewalt Marin Sipic oder die beiden Luzerner Eigengewächse Luca Sigrist und Gino Steenaerts, die mit ihrem schnellen Spiel es jedem Gegner unangenehm machen.
Photo
Hardy Konzelmann